Die Blauburgundertage Südtirol

Die Blauburgundertage Südtirols sind die bedeutendste italienische Fachverkostung um die Rebsorte Pinot Noir. Seit 1999 finden sie jährlich im Südtiroler Unterland – in Neumarkt und Montan – statt und haben sich zu einem Fixpunkt für Winzer, Fachleute und Weinliebhaber aus aller Welt entwickelt.

Ziel der Veranstaltung ist es, die hohe Qualität und Vielfalt des Südtiroler Blauburgunders sichtbar zu machen und ihn im nationalen Vergleich zu präsentieren. Im Mittelpunkt stehen Verkostungen, Fachseminare, Workshops und Begegnungen mit Winzern. Renommierte Betriebe aus Südtirol und dem restlichen Italien nehmen regelmäßig teil.

Ein Teil des Programms ist der nationale Blauburgunderwettbewerb, der 2001 eingeführt wurde. Dabei bewertet eine internationale Fachjury unter der Leitung des Versuchszentrum Laimburg die eingereichten Weine in Blindverkostungen. Die besten Pinot Noirs Italiens werden prämiert und anschließend dem Publikum vorgestellt. Es wird immer nur 1 Jahrgang bewertet und die Top 5 Weine sowie die jeweiligen Regionensieger werden prämiert.

Neben der Verkostung steht auch die Weinkultur im Vordergrund: Die Blauburgundertage verbinden Genuss mit Wissen, indem sie Themen wie Terroir, Klima, Nachhaltigkeit und Vinifikation aufgreifen. Begleitet werden sie von kulinarischen Veranstaltungen, Weinwanderungen, Führungen und kulturellen Rahmenprogrammen in den Weindörfern des Südtiroler Unterlandes.

Dank ihres hohen Qualitätsniveaus und der authentischen Atmosphäre gelten die Blauburgundertage heute als Referenzpunkt für Pinot Noir in Italien – ein Treffpunkt für all jene, die die Eleganz und Finesse dieser anspruchsvollen Rebsorte schätzen.

Das Organisationsteam der Blauburgundertage besteht aus engagierten Winzern und Fachleuten der Weinwelt, die ehrenamtlich an der Planung und Durchführung der Veranstaltung mitwirken. Ihre Expertise und Leidenschaft sorgen dafür, dass die Blauburgundertage sowohl für Profis als auch für Weinliebhaber ein qualitativ hochwertiges und authentisches Erlebnis bieten.

Der Blauburgunder in Italien

Der genaue Zeitpunkt der Einführung des Blauburgunders in Italien lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Laut Edmund Mach, Direktor des Weinbauinstituts St. Michael an der Etsch, wurden die ersten Reben Mitte des 19. Jahrhunderts in Südtirol und im Trentino gepflanzt. Die Sorte stammt von der Vitis vinifera ab, deren genetische Vielfalt zahlreiche Mutationen hervorbrachte. Bereits Plinius erwähnte ähnliche Reben – „Vitis Allobrogica“ – im ersten Jahrhundert v. Chr.

Bis in die 1980er Jahre spielte der Blauburgunder in Italien nur eine geringe Rolle. Zwar kannte man die berühmten Burgunderweine, doch anbau- und vinifikationstechnische Probleme verhinderten lange die Herstellung typischer Pinot-Weine. Überladene Rebstöcke führten zu leichten, wenig haltbaren Weinen. Auch in Gebieten wie der Toskana, dem Oltrepò Pavese oder der Franciacorta blieben die Ergebnisse untypisch. Nur im Trentino und in ausgewählten Lagen Südtirols zeigte der Blauburgunder seine wahre Eleganz und Finesse.

In Südtirol nimmt er aktuell mehr als 500 Hektar Anbaufläche ein, rund 10 Prozent des gesamten Weinbaus.

Besonders hervorzuheben sind die Blauburgunder aus dem Südtiroler Unterland (Buchholz, Mazon, Glen) sowie aus Eppan: elegante Weine mit klarer Struktur, feiner Aromatik und starkem Terroircharakter.